Landesausstellung BNE:
Kommunen
Kommunen tragen auf mehreren Ebenen eine besondere Verantwortung für Bildung für nachhaltige Entwicklung. Vor allem als öffentliche Institutionen nehmen sie eine Vorbildfunktion zu nachhaltigem Handeln ein, zum Beispiel hinsichtlich der fairen Beschaffung, des klimaneutralen Gebäudemanagements oder der Aus- und Weiterbildung mit BNE-Inhalten. Des Weiteren sind Kommunen Träger unterschiedlicher Einrichtungen mit Bildungsauftrag, wie z. B. Kultureinrichtungen, Volkshochschulen, Kitas oder Jugendklubs, in deren Arbeit BNE als Konzept einfließen kann. Auch in ihrer Rolle als Schulträger gibt es für Kommunen die Möglichkeit, BNE zu unterstützen. Zudem können Kommunen zur Vernetzung unterschiedlicher Bildungsanbietender beitragen.
Netzwerke
Bildung – Nachhaltigkeit – Kommune, kurz BiNaKom, steht für ein Verbundprojekt, das Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) für und mit Kommunen bundesweit in den Fokus rückt. Es wird seit Juli 2020 bis Juni 2025 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Das BNE-Kompetenzzentrum begleitet während der Förderlaufzeit bundesweit 48 Modellkommunen. In Sachsen gehören drei Kommunen dazu: Leipzig, Dresden und der Vogtlandkreis. Sie werden bei der systematischen Weiterentwicklung und Implementierung von BNE auf lokaler Ebene begleitet. Das Ziel ist dabei, Ansätze und Initiativen zu BNE stärker mit dem kommunalen Bildungsmanagement zu verknüpfen und Prozesse vor Ort basierend auf empirischer Forschung zu optimieren.
BiNaKom in den Kommunen:
Lokale Agenda Prozesse sind in ihren Städten jeweils Kommunikationsplattform und Katalysator für nachhaltige, kommunale Entwicklung. Die Lokalen Agenda-Vereine bieten ein unterstützendes Netzwerk für Initiativen und Projekte, die Ideen zur nachhaltigen Entwicklung und zur Zukunft der Kommune oder Region entwickeln, umsetzen und bekannt machen. Grundlage für die Lokalen Agenden war das globale Aktionsprogramm „Agenda 21“ der Vereinten Nationen, das nachhaltige Entwicklung als entscheidendes Leitbild für das 21. Jahrhundert identifizierte. Seit Ende der 1990er Jahre sind die Agenda-Vereine mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten und Strukturen in mehreren Städten in Sachsen zu finden. Für die Verbreitung von Bildung für nachhaltige Entwicklung in den Städten sind sie wichtige Impulsgeber.
Kontakt der Lokalen Agenden in Sachsen:
Servicestelle für das Netzwerk sächsischer Agenda21-Kommunen liegt bei der Sächsischen Landesstiftung Natur- und Umwelt:
Mit dem Projekt „Global Nachhaltige Kommunen Sachsen“ hat die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) ein Angebot für sächsische Kommunen geschaffen, um die Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung vor Ort zu unterstützen. Seit Frühjahr 2022 nutzen elf sächsische Städte die Möglichkeit, im Rahmen des Projekts Beratung und Begleitung bei der Entwicklung kommunaler Nachhaltigkeitsstrategien im Kontext der Globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) zu erhalten.
TransMit unterstützt Landkreise und kreisfreie Städte beim Aufbau und der Weiterentwicklung eines kommunalen Bildungsmanagements. Das Bildungsmanagement ermöglicht es, alle Bildungsabschnitte im Lebenslauf zu verbinden. Dadurch können Bildungschancen verbessert sowie Bildungsangebote für Menschen aller Altersstufen bereitgestellt werden. Die TransMit bietet Beratung und Prozessbegleitung, interkommunalen Austausch und Fortbildungen sowie Publikationen zu ausgewählten Themen.
Klimaschutz ist eine langfristig angelegte Aufgabe, die alle Bereiche einer Kommune betrifft. In einigen Städten werden diese Aufgaben durch Klimaschutzmanagerinnen und Klimaschutzmanager (KSM) koordiniert. Es gilt einerseits die Kommunalverwaltung einzubinden und andererseits die Einwohnerschaft der Kommune mitzunehmen und Akzeptanz zu schaffen. Klimaschutzmanagement sorgt in Kommunen für mehr Vernetzung von formellen und nonformellen Akteuren und Strukturen.
Fairtrade-Towns fördern den fairen Handel auf lokaler Ebene und die Vernetzung von Akteuren aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft. Fairer Handel und nachhaltiger Konsum sind wichtige Aspekte einer handlungsorientierten BNE und greifen damit die Globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) auf. Zu den Fairtradetowns in Sachsen gehören aktuell: Eibenstock, Markkleeberg, Glauchau, Freiberg sowie Leipzig, Dresden und Chemnitz.
Unterstützungsstrukturen
Neben zahlreichen kommunalen Veranstaltungen sind vor allem Aktionstage oder Aktionswochen hervorzuheben.
Das BNE-Kompetenzzentrum bietet folgende Fortbildungsformate an:
- NEU: Wie starten? Die Online-Informationsveranstaltungen “Wie starten?” ist für interessierte Kommunen offen, die beim Thema BNE noch ganz am Anfang stehen.
- Interkommunale Qualifizierung: Interkommunale Qualifizierungen sind Workshops, die den Akteurinnen und Akteuren aus kommunalen Bildungslandschaften die Möglichkeit bieten, sich Methoden anzueignen und sich inhaltlich weiterzubilden.
- Interkommunale Lernräume: Interkommunale Lernräume dienen dem Erfahrungsaustausch, dem Netzwerken und dem Lernen der Kommunen untereinander und voneinander
Das Energieportal Sachsen ist ein kartenbasiertes Portal mit Fortbildungsangeboten zu Energie und Klimathemen, u.a. zu Energieeffizienz, zukunftsfähiger Mobilität und Erneuerbaren Energien.
Digitaler Praxisleitfaden, um Klimaschutzaktivitäten in Kommunen zu initiieren und durchzuführen.